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Stechapfel



 

 

Namen: Gemeiner Stechapfel, Asthmakraut, Donnerkugel, Dornapfel, Dornkraut, Hexenkraut, Kratzkraut, Rauhapfel, Schlafkraut, Schwarzkümmel, Stachelnuss, Teufelsapfel, Tollkraut, Weißer Stechapfel.

 

 

Historie: Schon um 300 v. Chr. wurde von der narkotischen und giftigen Wirkung des gemeinen Stechapfels berichtet. Von dem arabischen Arzt Abu Sina wurde die Pflanze um das Jahr 1000 n. Chr. zum ersten Mal medizinisch eingesetzt. In Übersee wurde der gemeine Stechapfel bei einigen Völkern für Halluzinationen und Rauschzustände verwendet. Vergiftungen traten durch den innerlichen Genuss des Asthmatees aus dem Kraut, statt dem inhalativen Gebrauch, auf. Die Pflanze ist ein beliebtes Rausch-, Mord- und Selbsttötungsmittel. Sie ist ein Bestandteil der sogenannten K.O.-Tropfen der kriminellen Szene und dient als LSD-Ersatz. Das Staatliche Chemische Laboratorium in Agra (Indien) untersuchte 2728 Todesfälle durch Datura-Arten aus den Jahren 1950 - 65.

 

 

Beschreibung: Die einjährige Pflanze erreicht eine Höhe von mehr als einem Meter. Der Stengel ist kahl, aufrecht und gabelartig verzweigt. Die Blätter sind buchtig gezähnt. Die weißen, selten hell violetten Blüten stehen einzeln, sind kurzgestielt und können eine Länge von bis zu 5 cm erreichen. Sie haben einen trichterförmigen Saum mit fünf Zipfeln. Die Samen entwickeln sich in einer eiförmigen stacheligen Kapsel, die innen vierlappig ist und im reifen Zustand eine braune Farbe enthält. In dieser Kapsle sind viele kleine, schwarze, nierenförmige Samen enthalten. Die Blütezeit beginnt im Juni, endet im August, die Früchte treten von Juli bis Oktober auf.

 

 

Vorkommen: Die weltweit verbreitete Pflanze fehlt in den Alpen. Sie wächst gerne an Wegrändern, Ackerrändern, auf Müll- und Schuttabladeplätzen und auch selten in Weinbergen.

Wirkstoffe: In der Pflanze sind Hyoscyamin, Scopolamin, Atropin und weitere Giftstoffe enthalten. Der Gehalt ist in den Samen am höchsten und kann nach Standort und Witterung sehr stark schwanken. Die tödliche Dosis bei einem Kind liegt bei 15 - 20 Samen.

 

 

Giftige Teile: Die ganze Pflanze, vor allem Wurzeln und Samen, sind sehr stark giftig. Wirkung: Insgesamt zeigt sich das Bild einer Vergiftung mit Atropin, wobei die Zeichen stärker ausgeprägt ist. Eine Vergiftung mit den Pflanzen zeigen sich durch eine rote, heiße und trockene Haut und Schleimhaut, einer starken Hautreizung, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe, Verwirrtheit und einem verstärktem Tränenfluss. Durch die Wirkung der Stoffe kommt es zu Fieber, Sehstörungen, Durst, Pulsbeschleunigung, Krämpfe, weite und lichtstarre Pupillen und Erregungs- bis Tobsuchtsanfällen. Die Vergiftung kann durch einen Atemstillstand tödlich ausgehen. Bei den auftretenden Rauschzuständen findet man optische Halluzinationen und Bewusstseinsstörungen. Die Halluzinationen treten 2 - 4 Stunden nach der Einnahme auf und können über mehrere Tage erhalten bleiben. Durch diese Wirkung wird die Pflanze in ihrer Heimat als Ersatzdroge verwendet. Die weiten Pupillen bleiben von allen Symptomen am längsten erkennbar. Mengen ab 0,3 g der Pflanze gelten als giftig. Durch die heute eingeführten Zuchtformen kann die Giftigkeit vermindert oder gar ganz aufgehoben sein. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Giftigkeit dieser Zuchtformen sind noch nicht durchgeführt worden.










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